Deutschland ist eines der waldreichsten Länder Europas. In den Wäldern wachsen über neunzig Milliarden Bäume. Da liegt es nahe, dass es viele Landschaftsräume gibt, die für Wanderer und Erholungssuchende sehr attraktiv sind. Lesen Sie über einige die schönsten Nationalparks in Deutschland.

Seenreich: Der Müritz-Nationalpark

Ebenso wie Finnland wird die Region Mecklenburg-Vorpommern als Land der tausend Seen bezeichnet. Tiefer Wald und glasklare Seen laden Besucher zum Innehalten ein. Ein Teil des 322 Quadratkilometer großen Nationalparks gehören seit 2011 zum UNESCO Weltnaturerbe Alte Buchenwälder. Verschiedene Baumarten und den ursprünglichen Buchenwald kann man auf dem Wald-Erlebnis-Pfad kennenlernen.

Der Müritz-Nationalpark ist die Heimat vieler bedrohte Tierarten wie Kranich, Rohrdommeln, Fischotter sowie See- und Fischadler. Auch auf Waschbären und Damwild trifft man häufig. Seltene Pflanzen sind ebenfalls ansässig. Am Ostufer des Feisnecksees bei Waren haben sich Thymian, Sommerwurz, die ästige Graslilie und sogar seltene Orchideen-Arten angesiedelt.

Rund 400 Kilometer Wander- und Radwege ziehen vorbei an malerischen Dörfern, idyllischen Seen, bunten Wiesen und durch romantische Wälder. Wer den Park zu Fuß erkunden möchte, kann dies auf dem 175 langen Rundweg tun, der in neuen Etappen aufgeteilt ist. Hier lohnt es sich, öfter mal einen Stopp einzulegen. Daneben ist die Müritz, die als das Mecklenburger Meer bezeichnet wird, ideal für ausgedehnte Kanutouren.

Ein schönes Ausflugsziel im Müritz-Nationalpark ist der malerische Ort Speck am Hofsee. Hier gibt es eine schöne neugotische Kirche aus 1877. Südöstlich von Speck steht der Käflingsbergturm, ein Aussichtsturm, der einen wunderbaren Panoramablick über den Müritz-Nationalpark bietet.

Mystisch: Der Nationalpark Sächsische Schweiz

Die malerische Kulisse aus interessanten Felsformationen machen den Naturpark Sächsische Schweiz zu einem der meistbesuchten in Deutschland. Die Zuflüsse des kreidezeitlichen Meeres prägten die Sandsteinschichten und deren Ablagerungen schufen die bizarren Felsformationen. Zwischen den Felsen rankt sich die berühmte Basteibrücke. Die Aussicht von jedem Teil der Brücke ins Land ist atemberaubend.

Der Nationalpark ist die Heimat seltener Tierarten wie Kreuzotter, Eulen und Eisvögel. Der urwüchsigen Landschaft werden mystische Kräfte nachgesagt. Hier gibt es viele Wandertouren auf den Spuren von Sagen und alten Traditionen. Viele Kilometer Rad- und Wanderwege bieten spektakuläre Aussichten. Es ist einfach ein Traum, die tiefen Schluchten und sensationellen Aussichtspunkte zu entdecken. Zudem gilt der Nationalpark als eines der besten Klettergebiete in Deutschland.

Der bekannteste Aussichtspunkt ist die Bastei mit Ausblick auf die Elbe und die drei Tafelberge, deren eindrucksvollster der Lilienstein ist. Interessantes bieten auch die Burg Stolpen, die Festung Königsstein, Burg Hohenstein und der Lichtenhainer Wasserfall.

Urwüchsig: Der Nationalpark Hainich

Dem Urwald aufs Dach steigen, das kann man im 7.500 Hektar großen thüringischen Nationalpark Hainich. Der Nationalpark ist in erster Linie durch seine Baumwipfelpfade bekannt. Mitten durch das Blattwerk der imposanten Laubbäume führt ein Baumkronenpfad. Er schlängelt sich auf etwa 540 Meter vom unteren Kronenbereich bis zum obersten Blätterdach der Urwald-Baumkronen. Besucher können hier nach Herzenslust durch die Baumkronen schlendern. Die Buchenwälder im Nationalpark gehören seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Das Motto im Nationalpark Hainich heißt: Die Natur einfach Natur sein lassen. Denn er ist ein Rückzugsgebiet für wild lebende und teilweise bedrohten Pflanzen- und Tierarten.

Im Nationalpark Hainich gibt es zig markierte Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 120 Kilometern. Rund- sowie Fernwanderwege auf den Rennsteig sind ausgeschildert. Im Nationalpark gibt es auch einen 50 Kilometer langen Radweg. Auf etwa 25 Kilometern geht es durch den Buchenwald. Eine weitere Route trifft auf den 113 Kilometer langen Unstrut-Werra-Radweg. Viele Gebiete im Naturpark, wie die Waldpromenade, der Erlebnispfad Silberborn und der Pfad der Begegnung, sind zudem barrierefrei.